Zur Bedeutung interkultureller Kommunikation für die Gesundheitsförderung von Migranten
By Anna Schmidt
- Release Date: 2012-12-05
- Genre: Education
Migration beeinflusst die Menschen, die unterwegs sind, jene die zurückbleiben und auch
diejenigen, welche die Migranten aufnehmen. Den Implikationen für die Gesundheitssysteme
der betroffenen Gesellschaften kommt dabei eine große Bedeutung zu. Diese betreffen politisch-
rechtliche, ökonomische, ökologische, soziale und gesundheitliche Fragen sowie Aspekte
der Information und der Kommunikation. Die gleichberechtigte Teilhabe von Migrantinnen
und Migranten an gesundheitlicher Versorgung sollte ein wichtiges Ziel integrationspolitischer
Maßnahmen in Deutschland sein. In der Migration stehen ökonomische und ökologische
Faktoren im Vordergrund, in den industrialisierten Ländern sind dies vor allem Fragen
der Partizipation und Unterschiede in den Gesundheitssystemen. Dies gilt speziell für die
Kommunikation, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung in hohem Masse beeinflusst.
In der Praxis stehen Migrantinnen und Migranten jedoch oftmals vor erheblichen Schwierigkeiten,
wenn sie gesundheitliche Vorsorge, Beratung oder Behandlung in Anspruch nehmen
wollen. Diese Hürden können rechtlicher oder sozialer Natur sein oder sich aus sprachlichen
und kulturellen Kommunikationsbarrieren zwischen Arzt, Pfleger oder Therapeuten einerseits
und Patienten andererseits ergeben.
Dabei sind Informationen über institutionelle Strukturen der Gesundheitssysteme sowohl für
die Migranten als auch für ihre Betreuer wichtig. Qualitative Informationen zu Gesundheitsund
Krankheitsvorstellungen der Migrantengruppen fördern das Verständnis und ermöglichen
eine kompetente, beide Seiten befriedigende Lösung von Gesundheitsproblemen.
Die Kommunikation umfasst jedoch auch die vielfältigen Interaktionen zwischen Migranten
und Gesundheitsanbietern. Wesentlich ist auch ein bewusster Umgang aller Beteiligten mit
kultureller Differenz.
Die Fragestellung der Arbeit richtet sich auf die Rolle der Kommunikation bei der Gesundheitsförderung
von Migranten. Es werden dabei auch Aspekte der Kultur wie nationale Stereotype
und ihre Rolle bei der Konfrontation mit einer fremden Kultur, Kulturstandards sowie
Verhaltensmuster beleuchtet.[...]